LED-Licht – was moderne LED-Technik jetzt kann - [SCHÖNER WOHNEN]

2022-09-17 12:11:38 By : Ms. elaine guo

LEDs (Englisch für light-emitting diode, auf Deutsch lichtemittierende Diode) gibt es bereits seit 1962. Damals verwendete man sie aufgrund ihrer geringen Leistung fast ausschließlich für Anzeigenbeleuchtung in technischen Geräten. Niemand konnte sich zu diesem Zeitpunkt vorstellen, dass LEDs einmal ganze Räume ausleuchten könnten und zu den vielseitigsten Leuchtmitteln zählen würden. Mit Ende der 1990er Jahre begann der Siegeszug der LED-Technik, und das Anwendungsgebiet erweiterte sich stetig. Das EU-Glühbirnenverbot von 2009 und das Ende der Energiesparlampe von 2021 befeuerten diese Entwicklung zusätzlich und sorgten für Innovationen auf dem LED-Markt. Einige dieser Neuerungen wollen wir Ihnen hier vorstellen.

Während in der Glühbirne ein gewundener Metallfaden leuchtet, ist eine LED ein elektrisches Bauelement. In jeder LED befindet sich ein kleiner Halbleiterkristall, wie er auch in Microchips verwendet wird. Dieser Kristall wird durch Strom zum Leuchten angeregt. So erklärt sich auch der Name: lichtemittierende Diode – LED. Im Gegensatz zu anderen Leuchtmitteln erleidet die LED keinen großen Energieverlust bei der Umwandlung von Strom in Licht. Während eine LED bis zu 80 Prozent des Stroms in Licht umwandeln kann, kommen herkömmliche Glühbirnen nur auf 5 bis 10 Prozent. Der Rest geht als Wärme verloren. So kann eine LED-Lampe im Vergleich zu einer Glühlampe bis zu 90 Prozent Strom einsparen.

LED-Leuchtmittel decken im Vergleich zu Halogenlampen einen großen Bereich an Farbtemperaturen (von ca. 1.500 bis 8.000 Kelvin) ab. So sorgt orange-stichiges Licht bei 1.500 Kelvin für wohnliche Atmosphäre und Entspannung, während blaustichiges Licht ab 5.300 Kelvin wachhält und die Konzentration fördert. Mittlerweile haben zahlreiche LED-Lampen die sogenannte "Dynamic White"- oder ""uneable White"-Funktion, mit der sich die unterschiedlichen Töne von Warmweiß bis Tageslichtweiß stufenlos einstellen lassen.

Gold (< 2.700 Kelvin), z. B. Kerzenlicht Warmweiß (2.700 – 3.300 Kelvin), z. B. Wohnzimmerbeleuchtung oder atmosphärisches, indirektes Licht Neutralweiß (3.300 – 5.300 Kelvin), z. B. Küchen- oder Badbeleuchtung Tageslichtweiß bzw. Kaltweiß (> 5.300 Kelvin), z. B. am Arbeitsplatz, im Keller oder in Nutzräumen von Gewerbe & Industrie

Einige LED-Leuchten sind zusätzlich oder ausschließlich mit dem RGB-Farbenspektrum bestückt und können insgesamt 16 Millionen Farbtöne wiedergeben. Dieses Feature sollte jedoch ausschließlich für Partybeleuchtung oder dekorative Zwecke genutzt werden.

Von der fertigen Retrofit-Lösung über flexible LED-Strips bis hin zur smarten Beleuchtung bieten LED-Lichtquellen heutzutage eine unglaubliche Bandbreite an.

LED-Retrofitlampen Der schnellste und einfachste Einstieg in die LED-Technologie ist das Umrüsten auf LED-Retrofitlampen. Dabei handelt es sich um LED-Leuchtmittel mit der gleichen Bauform wie von herkömmlichen Glühbirnen. Sie sind nahezu in jeder Fassung erhältlich, beispielsweise als E27 oder E14 für Glühbirnen oder als Halogen-Fassungen wie GU10 und G4.

LED-Licht im "Vintage"-Style Die moderne LED-Technologie rückt immer mehr vom ausschließlich kalt-bläulichen Licht ab. So sind mittlerweile einige LED-Lampen im angesagten Retrodesign erhältlich, die mit dekorativen Leuchtfäden und warmweißem Licht an alte Glühbirnen erinnern. Auch Lampen-Klassiker wie Globe, Edison, Oval und Tubular (z.B. von Ledvance) sind erhältlich.

LED-Strips Lichterketten sind out, heute nutzt man flexible LED-Strips. Die schmalen Bänder mit Klebebandstreifen auf der Rückseite lassen sich auf vielen Oberflächen einfach montieren. Das homogene Licht der LED-Strips sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung und eine wohnliche Atmosphäre – perfekt für vielseitige Beleuchtungsszenarien in Fluren, an Küchenzeilen, Wänden, Decken oder auf Bettkanten, Treppenstufen & Co.

Smartes LED-Licht Die modernen Smart-Home-Systeme machen auch vor der LED-Beleuchtungstechnologie nicht Halt. Intelligente LED-Lampen und -Leuchten von heute sind oft mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet: So gibt es Produkte mit integriertem Bewegungsmelder, Dämmerungssensoren oder gar Lautsprechern, sowie Leuchten, deren Helligkeit und Farbe sich per App, Handbewegung oder Sprachassistent drahtlos steuern lässt.

Diese drahtlos steuerbaren Leuchten sind mit einem Empfangsmodul versehen, das sie relativ einfach per WLAN oder Bluetooth mit einer gesonderten Fernbedienung, einem Smartphone oder den gängigen Sprachassistenten wie Amazon oder Google bedienen lässt. Besonders beliebt ist das Ansteuern von mehreren Lampen, die sich separat voneinander oder als Beleuchtungsszenarien kombiniert aufrufen lassen.

"Element" von Sengled: www.sengled.com "Hue" von Philips: meethue.com "Smart+" von Ledvance: www.ledvance.de "Elements" von Nanoleaf: www.nanoleaf.de "Trådfri" von Ikea: www.ikea.de "tint" von Müller-Licht: www.mueller-licht.de

Der neuste Clou unter den smarten Leuchtkonzepten heißt Human Centric Lighting (HCL). Dabei handelt es sich um ein Beleuchtungssystem, das die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Menschen berücksichtigt. HCL basiert auf dem Wissen, dass Licht unter anderem biologische Impulse setzt und uns signalisiert, wann wir wach sein und wann wir schlafen sollten. So wird beim HCL Licht gezielt eingesetzt, um unsere innere Uhr positiv zu beeinflussen und zu unterstützen, indem es den natürlichen Lichtverlauf und die Qualität des Sonnenlichtes nachahmt. Während beispielsweise die Wachphase durch helles Licht gestärkt wird, fördert warmweißes Licht abends das Einschlafen.

Bei der Wahl des richtigen LED-Lichtes sind vier Fragen entscheidend:

1. Benötigen Sie warmweißes, neutralweißes oder kaltweißes Licht? 2. Wie gut soll die Farbwiedergabe sein? Oder: Wie natürlich soll das Licht der LED-Lichtquelle aussehen? 3. Wie hell soll die Lampe leuchten? 4. Möchten Sie eine Lampe, die auch zum Dimmen geeignet ist?

Am einfachsten wählen Sie die richtige Farbtemperatur anhand des Verwendungszweckes: Möchten Sie bspw. die Arbeitsfläche Ihrer Küche ausleuchten (neutralweiß), eine neue Schreibtischlampe fürs Home Office (kaltweiß) oder gemütliche Spotbeleuchtung für die Sofa-Ecke (warmweiß) einrichten?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Farbwiedergabe, die beim Kauf neuer Leuchtmittel gerne vergessen wird. Warum ist diese so wichtig? Nun, die Farben, die Sie bei Gegenständen wahrnehmen, hängen mit der Zusammensetzung des weißen Lichtes einer Lampe zusammen. Mithilfe des sogenannten Farbwiedergabeindexes, der in CRI/Ra gemessen wird, können Sie vergleichen, wie natürlich die Farben von Gegenständen oder der Umgebung bei einer Lichtquelle wirken. Im Wohnbereich sind LED-Lampen mit einem CRI zwischen 80 und 90 empfehlenswert. Je höher der Wert ist, desto natürlicher wirken die Farben.

Die Helligkeit einer Lampe wird in Lumen gemessen. Sie beschreibt den Lichtstrom, den eine Lampe zu allen Seiten abstrahlt. Früher war auch die Wattzahl eine beliebte Maßeinheit, die eine Aussage über die Lichtleistung und den Stromverbrauch trifft. Da moderne Lampen und besonders LED-Lichtquellen jedoch deutlich energieeffizienter und heller als herkömmliche Glühbirnen sind, verliert die Wattzahl zunehmend an Aussagekraft. Als Faustregel gilt: Je höher der Lumen-Wert einer Lampe, desto heller strahlt sie. Auch die Form einer Lampe beeinflusst, wie hell sie später leuchtet. Für gut ausgeleuchtete Nutzräume wie Küche oder Arbeitszimmer empfehlen wir ca. 280 bis 300 Lumen pro Quadratmeter, in anderen Räumen wie Schlafzimmer oder Wohnzimmer reichen etwa 140 Lumen pro Quadratmeter.

LEDs lassen sich sowohl in ihrer Helligkeit als auch in ihrer Lichtfarbe dimmen. Jedoch können nur als explizit dimmbare LED-Lampen gekennzeichnete Leuchtmittel auch gedimmt werden. Das Knifflige dabei: Nicht jeder LED-Dimmer funktioniert bei jeder LED-Lampe. Um möglichen Schäden vorzubeugen, muss die Mindest-Grundlast des LED-Dimmers geringer als oder genauso groß sein wie die Leistungsaufnahme der angeschlossenen Lampe. Bei mehreren LEDs orientieren Sie sich an der Lampe, die die geringste Leistung hat. Auch darf die zulässige Höchstlast des Dimmers nicht überschritten werden. Im Zweifelsfall fragen Sie direkt beim Hersteller Ihrer LED-Lampen oder im Fachhandel nach.

Seit September 2021 gilt für Leuchtmittel ein neues EU-Energielabel. Ziel ist es, Verbraucher:innen die Kaufentscheidung für ein umweltfreundliches Produkt mit möglichst geringem Stromverbrauch zu erleichtern. Statt verwirrender Angaben wie "A++" enthält das neue Label die Energieeffizienzklassen A bis G, deren Farben einer Ampel gleichen: Rot steht für die schlechteste Klasse und beschreibt eine geringe Lichtausbeute, Grün definiert die bestmögliche Lumenausbeute pro 1 Watt. Neu ist auch der QR-Code, der Zusatzinformationen zum Produkt und zu Vergleichsgeräten liefert.

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